[Federlesen] Märchenspiele

[Federlesen] Märchenspiele

Märchen, Geschichten an sich, sind ein so integraler Bestandteil unserer Kultur, dass man manchmal gar nicht mehr richtig wahrnimmt, wo sie einem begegnen. Nicht nur in Märchenbüchern und Filmen sind sie zugegen, Kinder singen auch von Dornröschen, dem schönen Kind, und wie Hänsel und Gretel sich im Wald verliefen. Selbst Opern- und Ballettfans kommen in Sachen Märchen voll auf ihre Kosten. Ganz banal und einfach findet man aber auch im Kinderzimmer noch mehr Märchen, nämlich in der Ecke mit den Spielen.
Nachfolgend stelle ich euch ein paar vor und danke an dieser Stelle dem Königsfurt Urania und dem Moses Verlag für die Bereitstellung einiger Testspiele. Der Vollständigkeit halber: ich bekomme für den Artikel kein Geld.

Ein Klassiker: Memory

Memory ist ein Spiel, das jeder von uns kennt. Man kann es nicht zu oft hintereinander spielen, weil man irgendwann durcheinander kommt, ob die Katze mit dem Wollknäuel in dieser oder in der letzten Runde oben in der Ecke war.
Königsfurt Urania hat ein Märchen Memory mit zauberhaften Illustrationen auf den Markt gebracht, allerdings mit einer Neuerung. Man sucht nicht zwei gleiche Bilder, sondern zwei Bilder, die zum Gleichen Märchen gehören. So zeigen die Karten von Dornröschen bspw. die Prinzessin mit einer alten Frau und dem Spinnrad, die andere Karte den Prinzen und die Rosenhecke. Doch nicht nur diese kleine Änderung und die Illustrationen, die ich mir tlw. auch als Poster hinhängen würde bereiten mir so viel Freude, sondern auch die Auswahl der Märchen. Neben alten Bekannten wie Aschenputtel, der Froschkönig oder die Prinzessin auf der Erbse spielen nämlich auch schmählich vernachlässigte Märchen wie Jorinde und Joringel, Frau Holle und der gestiefelte Kater mit, und sogar Märchen, die man vielleicht noch gar nicht kennt: Der Bauer und der Teufel, der kleine und der große Klaus, und der Schneemann.
Mit im Paket ist ein kleines Heft, das jedes Märchen kurz vorstellt und auch die jeweiligen Karten zeigt, damit man nicht durcheinander kommt.
Für ganz kleine Kinder ist diese Memoryversion vermutlich noch nichts, aber älteren wird diese etwas andere Form Spaß machen.

Nochmal Memory, nochmal anders

Auch der Moses Verlag hat ein Märchen Memory im Programm, und auch hier gibt es ein paar Änderungen. Insgesamt gibt es drei Kartensätze: Schneewittchen, Hänsel und Gretel, und Rotkäppchen. Die Bilder sind nummeriert, und man muss die Karten in der richtigen Reihenfolge aufdecken. Man kann dabei auch das jeweilige Märchen erzählen.
Die Märchen sind liebevoll und kindgerecht bebildert, und sogar ich, die bei den meisten Kindermärchenbildern sehr skeptisch ist, finde sie ganz wundervoll! Die Märchen Memo Box liefert ein Mini-Märchenbuch mit, in dem alle drei Märchen abgedruckt sind. Sogar für müde Krieger*innen hat Moses sich etwas ausgedacht: während Mama oder Papa das Märchen vorliest, reicht das Kind das Kärtchen rüber, das zu der jeweiligen Szene passt. Wenn die letzte Karte übergeben ist, ist Schlafenszeit. Ich finde das eine bezaubernde Idee, denn so ist die Märchen-Memo-Box vielseitig einsetzbar. Außerdem können Kinder, gerade die, dich noch nicht lesen können, anhand der Kärtchen das Märchen auch selbst nacherzählen, entweder im Familienkreis oder mit Freunden.

Toll für dunkle Spielhöhlen: Die Märchen-Diashow

Erinnert ihr euch an diese kleinen Plastikfernseher, bei denen man verschiedene Bilder des Urlaubsortes sah, wenn man durch ein Loch guckte? Sowas gibt es jetzt in cooler und mit Märchen. Passend zu der Memo Box vom Moses Verlag gibt es nämlich auch eine Diashow. Sie besteht aus einer Taschenlampe, in der man eins der Märchenräder einsetzt. Diese richtet man an die Decke oder eine Wand und kann dann, während man das Rädchen weiterdreht, das Märchenerzählen. Sowas ist schön für fiese Wintertage, an denen man draußen nicht toben kann und sich mit der besten Kita-Freundin in die Tobe-Höhle verzieht. Es sind die gleichen Märchen und vor allem auch die gleichen Illustrationen wie bei der Märchen Memo Box.

Der Evergreen unter den Märchenspielen: Sagaland

Hände hoch, wer kennt dieses großartige Spiel von Ravensburger? Das Spiel ist ein paar Jahre älter als ich, aber es gehört zu meiner Kindheit wie Mensch ärgere dich nicht und Scotland Yard. Ich habe extra die erste Version des Spieles von 1982 bei meinem Vater ausgekramt, denn ich finde sie von den Bildern her so unfassbar viel schöner als die kitschige Neuauflage.
Bei Sagaland sucht der König immer einen Märchenschatz, welchen zeigt der Kartenstapel im Schloss. Die Spieler machen sich auf den Weg in den Märchenwald und drehen bei den Geisterlichtern Bäume um, die je einen Schatz hüten. Hat man den Schatz gefunden muss man die Beine in die Hand nehmen und ab zum König laufen. Steht man erstmal im Schloss, muss man raten, wo der Baum mit dem richtigen Schatz steht. Und bei so vielen Bäumen sieht man manchmal den Wal…Schatz nicht mehr.
Ich liebe das Spiel und habe am ersten Advent sofort meine Familie in die Pflicht genommen mit mir zu spielen. Sogar mein Bruder, der sonst so cool ist dass er Eiswürfel pinkelt, wurde sofort vom alten Ehrgeiz ergriffen, jeden „rauszuwerfen“, also ins Dorf zurückzuschicken, der dem Schloss zu nahe kam. Ich verbinde mit dem Spiel schöne Spielstunden voller Lachen und Necken. Und wie man sieht, wirkt dieser Märchenzauber auch 25 Jahre später noch.

Welches sind eure liebsten Märchenspiele? Habt ihr welche zu Hause? Und welches spielen eure Kinder, Geschwister, Babysitterkiddos und Kindergartenpiraten am liebsten?

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11 thoughts on “[Federlesen] Märchenspiele

  1. Huhu!
    Die Spiele sind ja großartig! Das erste Memory Spiel hat es mir ganz besonders angetan gerade .. Ich habe Memory immer so geliebt, ich war unschlagbar! Wir haben damals auch mal ein großes selbstgemacht, das war ein Spaß. 😀 …Vllt sollte ich meine Mama auf ihre alten Tage *hust nochmal zu einer Partie einladen.

    Liebe Grüße!
    Gabriela

    1. Hihihi, jaa, das Memoryspiel ist wirklich schön gemacht. Vor allem lernt man noch neue Märchen kennen oder erinnert sich an welche, die völlig in den Hintergrund geraten sind. Cool, dass ihr so eins mal selbst gemacht habt. Habt ihr dann Fotos benutzt oder wie habt ihr das gemacht?

      Cheerio
      Mareike

    1. Ahoi!

      Sorry für die späte Antwort. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch für Sprachlerner geeignet ist. Die Märchen sind international bekannt, und ich denke es kann helfen, eine Geschichte in eigenen Worten wiederzugeben, was wiederum das Sprachvermögen fördert.

      Cheerio
      Mareike

  2. Hallo!
    Sagaland ist natürlich ein Klassiker, was Märchenspiele angeht, aber kennst du “Es war einmal” von Pegasus Spiele? Dabei erzählt man in der Spielerunde anhand von den Karten, die man auf der Hand hat, selbst ein Märchen 🙂

  3. Ach Mareike. Jetzt kann ich die zwei Wochen bis zu meiner Heimfahrt gar nicht mehr ertragen, weil ich so große Lust auf Sagaland habe. Du hast recht, das Spiel verliert seinen Reiz auch nach über 20 Jahren nicht.
    Die Memoryvariationen finde ich spannend, die Illustrationen der Memo Box gefallen mir aber nicht so gut wie die anderen.
    Das ist mal wieder ein toller Beitrag – für mich gehört dein Märchenspecial schon zur Vorweihnachtszeit dazu. 🙂
    Liebe Grüße!

    1. Naaaw, wie lieb von dir.

      Ich kann verstehen, dass die die Illustrationen der Memo-Box nicht so gut gefallen wie die der anderen, sie sind halt wirklich kindgerecht gemacht. Ich finde sie trotzdem schön, und schenke die Box jetzt meinem Patenkind 🙂

      Hab noch eine schöne Vorweihnachtszeit,
      Mareike

  4. Märchenspiele habe ich tatsächlich nicht hier, aber ich danke dir für die Tipps! Die Memo Box und die Diashow werde ich mir auf jeden Fall merken. Und auch das Memoryspiel. Dafür sind meine Kinder zwar noch zu jung, aber ich selbst finde Memoryspiele herrlich ?

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