Titel: Bluthaus (Affiliate Link) | Autorin: Romy Fölck | Verlag: Bastei Lübbe
Danke für das Rezensionsexemplar!
Worum geht’s?
Frida Paulsen hat sich nach ihrem letzten Fall beurlauben lassen und verbringt die Zeit auf dem Apfelhof ihrer Eltern. Eines Tages besucht sie ihre Jugendfreundin Jo und bittet sie um Hilfe. Am selben Abend findet Jo die Leiche einer Frau und muss mit auf’s Revier. Einen Tag später taucht sie unter, und Frida macht sich auf die Suche nach ihr. Währenddessen ermittelt Bjarne Haverkorn im Fall der ermordeten Frau – und durch ihr Verschwinden ist Jo Hauptverdächtige geworden.
Doch warum ist die Privatdetektivin untergetaucht? Und was hat der Fall damit zu tun, dessen Akte nicht in der Datenbank in ihrer Detektei ist? Die Spuren führen quer durch Norddeutschland und Nordrhein-Westphalen. Kann Frida das Geheimnis ihrer Freundin lüften? Und hat diese die Frau in der Elbmarsch getötet?
Wie war’s?
Bluthaus ist der zweite Teil der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Während es im ersten Teil Totenweg um Fridas Vergangenheit ging, spielt nun ihre Freundin Jo eine große Rolle. Geheimnisse, lang zurückliegende Mordfälle, kleine, kaum sichtbare Spuren…Bjarne und Frida haben gut zu tun, vor allem, weil Jo Hauptverdächtige ist.
Wie auch schon Totenweg ist Bluthaus eher ruhig geschrieben. Man kann die Spuren, die sich ergeben, und die Folgen in Ruhe zu Gemüte führen und selbst mitgrübeln, wer der Täter oder die Täterin ist. Aus der Hand legen konnte ich Bluthaus jedenfalls nicht.
Als Fischkopp liebe ich auch, wie Fölck Norddeutschland immer wieder mit einfließen lässt. Nicht wie Tolkien mit seitenlangen Landschaftsbeschreibungen, sondern mehr im Unterton. Egal ob Norddeutsche oder nicht, man spürt förmlich den Frühjahrswind an der Küste und das noch ungemütliche Wetter in der Elbmarsch. Ich fühle mich bei der Paulsen-Haverkorn-Reihe immer richtig zu Hause.
Was dieses Mal bei mir so gar nicht funktioniert hat, sind die falschen Fährten. Ich hatte relativ schnell, sobald die jeweiligen Figuren aufgetaucht sind, eine Idee, wer der oder die Täter_in sein konnte, und auch einen der vermutlich großen Plottwists hatte ich ehrlich gesagt schon seit den ersten Seiten auf dem Schirm. Das fand ich schade, auch wenn es der Lesefreude keinen Abbruch tat – immerhin wollte ich ja wissen, ob ich Recht hatte!
Was mich in diesem Band auch störte war Haverkorns Privatleben. Mir persönlich nahm es ein wenig zu viel Platz ein, als müssten hier noch ein paar Seiten gefüllt werden, damit der Krimi auf über 300 Seiten kommt.
Bluthaus ist ein angenehmer Schmöker für die kommenden rauen Tage, an denen man sich eh mit Kakao, Kaffee oder Tee auf der Couch einkuschelt, während es draußen stürmt. Und auch wenn mir Bluthaus nicht ganz so gefiel wie Totenweg, auf den dritten Band freue ich mich jetzt schon – auch wenn der erst im Herbst 2019 erscheint.