Titel: Gilgamesch Epos (Affiliate Link) | Zeichnerin: Jens Harder | Übersetzerin: Albert Schott | Verlag: Carlsen
Danke für das Rezensionsexemplar!
Das Gilgamesch Epos ist die älteste schriftliche Überlieferungen der Menschheitsgeschichte. Die Tafeln, auf denen das Epos in sumerischer Keilschrift niedergelegt ist, werden auf das 2. Jahrtausend v. Chr. datiert. Den meisten wird das Epos vor allem durch seine Ähnlichkeit zur Sintflutgeschichte Noahs ein Begriff sein. Allerdings haben hier die Autoren der Genesis knallhart abgeschrieben bzw. die Überlieferung übernommen. Ein Original ist Noahs Story also nicht.
Das Gilgamesch Epos erzählt die Geschichte von Gilgamesch, teils Gott, teils Mensch, und wie er sich vom Tyrannen zu einem Helden entwickelt. Ob er nun Skorpionriesen überzeugt, ihn durch das Sonnentor zu lassen, oder gegen den Himmelsstier kämpft – er hat einige Abenteuer zu bestehen. Ein bisschen erinnert es an die Odyssee, immerhin musste Odysseus auch gegen zig Monster kämofen und unzählige Widrigkeiten bestehen. Trotzdem sollte man immer im Hinterkopf behalten: das Gilgamesch Epos war zuerst da.
Gerade bei einer Graphic Novel zählen die Zeichnungen und der Zeichenstil besonders wichtig. In Anbetracht der Tatsache, dass das Epos selbst auf Steintafeln überliefert wurde, sind die Bilder von Jens Harder perfekt. Sie sind im Stil von alten Tempelreliefs bzw. Bildern gehalten, der antike Ton wird dadurch ebenso transportiert wie auch der alte Sprachstil. Dieser Sprachstil ist vermutlich nicht jedermanns Sache, aber gerade, dass er für diese Graphic Novel nicht modernisiert wurde, was den Text definitiv geschmälert hätte, macht diese Adaption noch spannender.

Nicht nur Menschen, die sich beruflich oder wissenschaftlich mit dem Gilgamesch Epos beschäftigen (müssen) ist die Graphic Novel von Jens Harder interessant, sondern auch für Leute, die von dem Epos noch nie etwas gehört haben.