Ich weiß nicht, was gruseliger ist, Halloween oder Reformationstag. Oder nerviger. Noch ein unnötiger kirchlicher Feiertag, draußen rennen wieder Kinder um den Block und wollen Süßigkeiten haben (wer gibt eigentlich mir Süßigkeiten, hm?)… zum Glück muss ich arbeiten, auch wenn das wieder ein ganz eigener Horror ist.
Passend zum Thema „Horror und Grusel” haben meine Gangmitglieder der Bloggercrew wieder ein paar Buchempfehlungen für euch. Da wir so unterschiedlich lesen, ist diese Mischung wieder recht bunt und ein gutes Beispiel dafür, wie sich das Empfinden unterscheidet, was Horror ist.
Viel Spaß beim Schmökern und Happy Halloween!
Franzis Empfehlung: „Dracula. Kommentierte Ausgabe”
Die Zeit ist da, für Spuk und Horror. Halloween steht vor der Tür – und in dem Sinne, wie Dracula so nett sagte: „Willkommen in meinem Haus! Komm ruhig rein. Gehen Sie sicher und lassen Sie hier das Glück, das Sie mit sich herumtragen.“
Wenn nicht jetzt, wann beschäftigt man sich dann so bereitwillig und inbrünstig mit den liebsten Gruselgestalten und mystischen Nachtwandlern, aus alten Folkloren und neuester Literatur?
Nichts passt besser als zurück ins 19. Jahrhundert zu reisen und sich die Geschichte von Dracula mit einem guten Schluck rotem … Wein einzuverleiben. Und, weil das nicht reicht – wie wäre es zusätzlich alles über den Entstehungsprozess, die Inspirationen, Folklore und modernen Adaptionen zu erfahren?
Das alles und noch mehr gibt es in der neuen kommentierten Ausgabe von Bram Stokers Dracula zu finden. Zudem schafft es die perfekte Atmosphäre für den Tag der Tage.
„Hören Sie, hören Sie die Kinder der Nacht, welche Musik sie machen“ in dem Vampirklassiker Dracula.
Maris Empfehlung: „Das Angstexperiment” von J. A. Konrath
Für eine Million Dollar in einem Gruselhaus zu übernachten? Kein Problem! Auch wenn da erst in jüngerer Zeit brutale Morde begangen wurden? Tzz, man weiß sich ja zu verteidigen… Wirklich? Die Geister in dem Haus, in dem das Angstexperiment stattfindet, sind bösartiger als gedacht, und schneller als ihnen lieb ist kämpfen die Protagonistinnen und Protagonisten um ihr Leben.
Die Kritiken für „Das Angstexperiment” sind durchwachsen, und ja, manche der Dialoge wirken hölzern. Aber ganz ehrlich? It scared the shit out of me! Mitten am helllichten Tag zuckte ich zusammen, hatte Gänsehaut, ängstigte mich halb zum Herzinfarkt und konnte doch nicht aufhören zu lesen. Das Setting des alten Hauses ist perfekt, die Geister sind bösartig, das Ende der wahre Horror.
Für einen Tag voller Grusel und Herzrasen perfekt!
Veras Empfehlung: „Dämliche Dämonen” von Royce Buckingham
Was passt zur Halloween-Zeit besser als ein Buch über Dämonen? Gut, diese Dämonen sind vielleicht nicht alle immer so angsteinflößend, aber sie bemühen sich sehr!
Nathan muss ein Haus voller Dämonen hüten – keine einfache Sache. Und dann passiert auch noch das Schlimmste: Das TIER ist aus dem Keller entkommen und droht die ganze Stadt zu zerstören. Gott sei Dank helfen ihm dabei ein paar der Dämonen.
Ich habe die Geschichte damals als Teenager gelesen und fand sie klasse! Zwischen den gruseligen Momenten gab es viele lustige Szenen und genau diese Mischung macht’s! Chapeau an diese Reihe!
Annas Empfehlung: „Monstress” von Marjorie M. Liu und Sana Takeda
“Da es ja in diesem Monat um gruselige Bücher gibt, habe ich einen strengen Blick in mein Bücherregal geworfen, denn viele gruselige Bücher lese ich eigentlich nicht.
Aber mir ist dann doch noch eine grandiose Comic-Reihe eingefallen, die ich teilweise sehr spannend, aufregend und natürlich gruselig fand! Es handelt sich um „Monstress”.
Dieser Comic glänzt nicht nur durch seine sehr düstere Farbgebung, auch die Welt voller verfolgter Fabelwesen und Mischwesen, einem wieder aufschwelendem Krieg und einer Protagonistin, die sich wirklich von absolut nichts aufhalten lässt, nehmen den Leser sofort gefangen. Es ist eine Freude, durch die ganzen detaillierten Zeichnungen zu stromern, sich immer wieder von riesigen Monstern, wunderschönen Hexen und sehr seltsamen Dämonen einschüchtern und doch verzaubern zu lassen.
Die Protagonistin lebt mit einem Dämon zusammen, der ihr ihren verlorenen Arm ersetzt und ihr einige sehr krasse Kräfte verleiht. Somit hat sie sogar selber Angst vor sich und man merkt diese immer schwelende Angst und Entschlossenheit sehr als Grundton des gesamten Comics.
Ich kann „Monstress” jedem Comicfan nur empfehlen und wenn ihr richtig gute Dark Fantasy mögt und euch auch ein wenig gruseln wollt, dann seid ihr hier total richtig!”
Charlines Empfehlung: „Kill Creek” von Scott Thomas
Ein Halloween ohne Spukhäuser ist für mich kein richtiges Halloween. Sie gehören zum Horrorgenre einfach dazu und sind demnach Schauplätze vieler Filme und Bücher. Ich liebe diese Gruselgeschichten und da musste ich auch unbedingt Kill Creek lesen. Das Buch dreht sich um ein Horrorhaus, das Finch House, über das sich einige Geschichten erzählt werden. Dort soll Schreckliches passiert sein, alle Bewohner haben sich sehr unwohl gefühlt und die letzten haben ein Zimmer zugemauert. Deshalb sollen auch genau dort vier der erfolgreichsten Horrorautoren interviewt werden. Eine bessere Kulisse kann es dafür wohl nicht geben. Und ruhig geht es im Finch House nicht zu. Das Haus weiß, wie es das bekommt, was es möchte, wie es die Autoren beeinflussen und mit deren Ängsten spielen kann. Schnell wird den Autoren klar, dass da etwas vor sich geht. Ich habe mich beim Lesen wirklich gegruselt und die unheimliche Atmosphäre hat mich gepackt. Ich denke, dass Kill Creek das perfekte Buch für Halloween und eine schaurige Lesenacht ist!